Im Test: Tobermory 21 Sherry Octave Finish

Wer meine Tasting Notes in den letzten Monaten gelesen hat, dem ist sicherlich aufgefallen, dass ich einige gute Whiskies im Test hatte, lange aber keinen herausragenden mehr. Das ändert sich zum Glück heute, denn vorgestern ist ein Päckchen mit einem guten Schwung Samples bei mir eingetroffen. Eines dieser Samples ist (bzw. war, denn es ist leider schon leer) der Tobermory 1995/2017 21 Jahre Sherry Octave Finish aus der Sujet III Serie. Dieser ist ein ganz besonderer Whisky, limitiert auf gerade mal 231 Flaschen. Da die Tobermory-Brennerei erst 1993 (wieder-)eröffnet wurde, ist dies einer der ältesten Tropfen, der von Tobermory verfügbar ist – und daher nicht nur geschmacklich etwas ganz besonderes.

Farbe, Nase, Geschmack und Abgang

Tobermory 21 1995/2017Der Tobermory 21 ist im drei unterschiedlichen Sherryfässern gefinished und war sehr lange im Fass gelegen, was man direkt an seiner sehr dunklen Farbe erkennt. Erfreulicherweise wurden auch keine Farbstoffe verwendet, daher stammt die herrliche Farbe tatsächlich komplett aus dem Fass.

An der Nase macht sich der Sherry auch direkt breit, man findet tolle Noten von Karamell, Rosinen und Frucht wie Pflaume oder Apfel. Die Nase ist ausgesprochen komplex, so gibt es im Hintergrund auch Noten von Holz und Tabak.

Geschmacklich hat er für meinen Geschmack fast ein wenig zu viel alkoholische Schärfe – das ist aber Jammern auf hohem Niveau. Man schmeckt deutlich die Süße, die sich auch schon an der Nase gezeigt hat. Es gibt Aromen von trockenen Früchten, Karamell und honigartige Süße. Später kommen wieder trockene Eichennoten hinzu.

Der Abgang gestaltet sich leicht wässrig, dafür aber überraschend lange. Eine schöne Wärme begleitet den Abgang, deutlich domiert vom Eichenholz. Aber auch der Sherry bleibt lange im Mund, außerdem finde ich Noten von Kaffee und Steinobst.

Der Tobermory ist ein herrlicher Whisky für alle, die auf rauchige Noten verzichten können, vollmundig und traumhafte, süße Sherrynoten dominieren.

Hintergrund

Die Tobermory Brennerei befindet sich auf der Isle of Mull, und ist dort die einzige noch existierende Destillerie. 1823 gegründet hat Sie diverse Öffnungen, Schließungen und Wiedereröffnungen hinter sich, zu letzt im Jahr 1993, als Sie von Burn Stewart Distillers übernommen wurde, von denen Sie heute noch betrieben wird.

Die Brennerei hat zwei führende Marken: Tobermory steht für ungetorfte, trockene und malzige Whiskies, während die Marke Ledaig – angelehnt an den alten Ortsnamen von Tobermory – für rauchige Whiskies bekannt ist.

Das Sample wurde von whic.de zur Verfügung gestellt – herzlichen Dank dafür!

Fazit: Tobermory 1995/2017 21 Jahre Sherry Octave Finish Sujet III

Nase: 90%
Geschmack: 85%
Abgang: 92%
89%

Ein herausragender Whisky, der durch schöne Sherrynoten besticht. Wuchtig an der Nase, klasse im Geschmack und ein lang anhaltender Abgang, der einfach glücklich macht.

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2017-10-27T08:23:45+01:00

About the Author:

Freddy liebt vor allem milde, schottische Whiskies, es darf aber auch mal rauchig sein. Er schreibt seit 2014 mit Begeisterung über alles, was mit dem "Wasser des Lebens" zu tun hat. In seiner Freizeit wandert er viel mit seiner Frau und seinen beiden Kindern.

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